Dr. Schorschs Raketenblog

Fallschirmmodul der Wasserrakete

Rokit mit aufgeklebtem Falschirmmodul und Timer, startbereit.
Rokit mit aufgeklebtem Falschirmmodul und Timer, startbereit.

Tuschfallera, hier ist sie meine Wasserrakete mit dem fertigen Fallschirmmodul! Alles zusammen wiegt schlappe 240 Gramm, das Startgewicht hat sich also einfach mal verdoppelt durch den Fallschirm. Nun denn, für den ersten Versuch ist das gerade noch akzeptabel.
Die Kammer
Und so funktioniert das ganze: Der Fallschirm sitzt in einer V-förmigen Kammer über die zwei Gummiringe gespannt sind. Die Gummiringe drücken einen Stempel heraus der den Fallschirm auswirft und die Tür öffnet. Der Stempel wird von der Rückseite mit einer Drahtschlaufe gehalten die hinten durch die Spitze des V durch die Raketenwand herausgeführt ist und dort durch ein Drahtstück verriegelt wird.
Verriegelung
Dieser Riegel wird von einer Schnur die um das Rändelrad des Timers läuft beim Ablaufen des Timers langsam herausgezogen. Die überstehende Länge des Drahtriegels ist also proportional zur Auslösezeit.
Startauslöser und Timer
Damit der Timer erst beim Start anläuft ist auf der Antriebsseite des Tomy Timers ein Hebel eingelassen der mit einer Drahtschlaufe am Loslaufen gehindert wird. Die Drahtschlaufe ist über einen stabilen Faden mit dem Kupplungsstück des Druckschlauches verbunden, das in der Düse steckt. Beim Start wird es herausgeschleudert und zieht die Drahtschlaufe vom Timer. Der Timer läuft also los während die Rakete startet. Soweit die Theorie. Alles weitere muss die Praxis zeigen.

Startauslösemechanismus und Timer
Startauslösemechanismus und Timer
Auslöseschnur des Timers an der Düse
Auslöseschnur des Timers an der Düse

Fallschirm
Den Fallschirm habe ich aus einer mittelstarken Abdeckfolie für Malerarbeiten hergestellt. Ich schätze mal, dass sie rund 50 µm dick ist. Es gibt sie auch noch in Dick und Dünn. Mein Eindruck vor den Tests ist, dass die mittlere Stärke einen guten Kompromiss zwischen Packmaß und Stabilität darstellt. Aus der Folie habe ich zunächst ein quadratisches Stück mit etwa 70 cm Kantenlänge ausgeschnitten. Das habe ich diagonal in die Hälfte gefaltet und dann nochmal die Enden der Falzkante auf die offene Ecke gelegt. Schneidet man diese Ecke ab, erhält man ein ziemlich gleichmäßiges Achteck. An jeder Ecke habe ich ein rund 5 cm langes Stück Klebefilm um die Kante geklebt und mit einem heißen Nagel (Kerzenflamme) ein Loch ein cm vom Rand des Fallschirms entfernt durchgebohrt. Die Lochränder sind durch das Aufschmelzen verdickt und dadurch relativ stabil. An jeder Ecke wird dann eine rund 70 cm lange Schnur verknotet. Ich habe dafür eine sehr dünne und reißfeste Drachenschnur verwendet. Die Schnüre werden exakt gleich lang ausgeführt und gemeinsam verknotet. Daran kommt ein 30 cm langes Stück Gummiband aus dem Nähkästchen. Das absorbiert den Schock nach dem Öffnen des Schirms. Der Schirm wird zusammengerollt und mit den Schüren umwickelt und dann in der Kammer verstaut. Die Tür der Kammer wird dann verschlossen und eingehakt.
Nun ist die Rakete Startbereit!